Samstag, 7. Juni 2014

Psychotherapie und Glaube, ein Spannungsfeld?

Podiumsdiskussion in der kleinen Olympiahalle. Hier das zusammenfassende Statement des Podiums im O-Ton:
"Bei psychischen Erkrankungen ist eine qualifizierte Psychotherapie evtl. ergänzt durch Medikamente notwendig. Bei Suizidgefährdung oder Unfähigkeit den Alltag zu bewältigen ist stationäre Behandlung erforderlich.  Ziel ist die Besserung der bestehenden Probleme, die Fähigkeit den Alltag wieder meistern zu können und Lebensfreude zu haben."
... Fortsetzung folgt im Laufe des Abends

3 Kommentare :

  1. Fortsetzung 1/4 des Statements:
    Psychotherapie ist heute in der Regel wertneutral und respektiert bestehende Kraftquellen, auch den individuellen Glauben. Der Glaube braucht bei einer Behandlung nicht verschwiegen oder ausgeklammert werden. Eine notwendige Psychotherapie soll von der Familie und der Seelsorge wohlwollend begleitet werden. Persönliche Ratschläge, eine Beurteilung der durchgeführten Behandlung oder die Absicht durch Glaubensinhalte mitbehandeln zu wollen, können die Psychotherapie stören, zu Spannungen führen und sind zu unterlassen.

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  2. Fortsetzung 2/4
    Probleme sind möglich bei Therapien, die nicht wissenschaftlich fundiert behandeln oder nicht den Menschen in seinem ganzen Sein respektieren - einschließlich seiner Religiosität. Bedenken bestehen, wenn weltanschauliche bzw. spirituelle Vorstellungen Kern des therapeutischen Handelns sind. Auch hier könnten Spannungen auftreten.

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  3. Fortsetzung 3/4 und 4/4
    Ist durch die psychische Erkrankung der Glaube beeinträchtigt, kann Seelsorge neben einer psychotherapeutischen Behandlung durch einfühlsame Stärkung des Glaubens und Gebet verloren gegangenes Vertrauen fördern. Sündenvergebung und Abendmahl können für Gläubige Kraftquelle sein, um therapeutisch notwendige Veränderungen zu vollziehen oder auf dem schwierigen Weg der Aussöhnung voranzukommen.
    Mit wieder zunehmendem Vertrauen kann auch der Glaube mit der darin enthaltenen Sicherheit und Freude neu erlebt werden. Das Himmelreich ist dann wieder näher, für die Betroffenen wie auch für die Angehörigen.

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